Es gibt mehrere Aufteilungen. Eine Grundaufteilung erfolgt nach Zweck. Hier wird in drei Grundgruppen geteilt: SUBSTITUION, PROJEKT und VERÄNDERUNG.

Substitution Interim Management

Substitution Interim Management ist im Grunde genommen der Ersatz eines bestehenden Managers im Rahmen der Organisationsstruktur einer Gesellschaft durch den Interimmanager auf eine bestimmte vorübergehende Zeit. Eine Firma braucht in der Regel sofort einen Spitzenmanager (z. B. auf Grund einer Erkrankung, sofortiger Kündigung, Mutterschutz, etc.), als Ersatz z. B. für den Finanzdirektor, der in der Lage ist optimal in wenigen Tagen den zeitweilig frei gewordenen Platz einzunehmen und voll die Verantwortung für die laufende Agenda zu übernehmen.

Ein Interim Manager ist oft überqualifiziert und in der Lage schnell die bestehende Agenda zu übernehmen und abzusichern, was eine notwendige Bedingung der erfolgreichen Umsetzung ist. Zum Schluß gehört es zu Aufgaben des Interim Managers, die Übergabe der bestehenden Agenda an den neuen Manager, samt seiner Einschulung, durchzuführen. Dafür wird aber erwartet, daß seine Entlohnung den üblichen Lohn des üblichen Managers in derselben Position wesentlich überschreitet (siehe Kommentar in „Interim Management – Prinzipien“ – „wissen Sie wie teuer wirklich Ihr Manager ist?“). In der Finanzbranche ist der Einsatz eines Substitutionsinterimmanagers im Zeitraum von 2 Monaten bis zu einem halben Jahr üblich. Dieser Zeitraum bietet ausreichend Zeit, um einen neuen Manager zu finden.

Projekt Interim Management

Projekt Interim Management wird in den Situationen benutzt, in welchen die Firma ein spezielles oder anspruchsvolles Projekt bearbeitet, für dessen Umsetzung sie nicht genügend Angestellte hat. Bzw. das Projekt fordert spezielle Kenntnisse und Erfahrungen, die die bestehenden Manager nicht aufbringen. Projekt Interim Manager wird also nicht in die Organisationsstruktur der Firma auf Dauer eingegliedert, er erweitert sie vorübergehend für den Zeitraum der Projektumsetzung.

Im Finanzbereich kann es sich z. B. um Akquisitionen neuer Gesellschaften, um Erweiterung in Regionen oder Nachbarländer, Einführung der Berichtserstattung, usw. handeln. Im Unterschied zu einem Berater oder Konsultanten, die ausserhalb der Firma agieren (und gewöhnlich umfangreiche Powerpoint- oder andere Präsentationen mit Graphiken, Effekten und vielen Empfehlungen vorgelegen, was jedoch auf keinen Fall das Ziel sein sollte,) ist der Interimmanager direkt im Projekt tätig und ist bei der Umsetzung behilflich. Die Einsatzdauer hängt von der Dauer und dem Schwierigkeitsgrad des Projektes ab und wird mit dem Projektende gleich gesetzt. In der Finanzbranche kann diese Dauer von 2 Monaten bis zu 3 Jahren betragen, was im Allgemeinen als die maximale Einsatzdauer eines Interimmanagers anzusehen ist.

Änderungsinterimmanagement

Änderungsinterimmanagement beinhaltet gewöhnlich die Umstrukturierung einer Firma oder Krisensteuerung, bzw. bietet Maßnahmen, welche eine Insolvenz verbeugen, etc. Die Lage fordert einen raschen und effektiven externen Exekutiveingriff, also das Einstellen eines Interimmanagers, der zuerst die Lage analysiert und nach Abstimmung alle notwendigen Kompetenzen übernimmt, die zur Realisierung der abgestimmten Maßnahmen, bzw. der Abstimmung des strategischen Zieles notwendig sind. Prinzipiell handelt es sich um Änderungen der problematischen Lage, in der sich die Gesellschaft befindet. In schlimmeren Fällen bietet er eine letzte Chance vor dem Einsatz des Konkursverwalters.

Wie bereits oben aufgeführt, fangen die Krisen- oder Restrukturierungprojekte in der Regel mit einer Lageanalyse an. Dann folgt ein Vorschlag konkreter Maßnahmen und der nächsten Schritte. Die Umsetzung erfolgt nach Abstimmung der Maßnahmen durch Inhaber, bzw. Banken, Leasinggesellschaften oder anderen Gläubigen, z. B. den größten Lieferanten etc.

Interim Manager sind oft überqualifiziert und bringen viele Erfahrungen mit. So können sie die entsprechenden Schritte sofort einleiten. Außer der 3 Grundtypen von Interimmanagement finden wir im Ausland verschiedene spezifische Formen des Interimmanagements, z. B. Einsatz in den Statutarorganen einer Gesellschaft für einen bestimmten Zeitraum und mit festgelegten Zielen, usw. Diese stellen oft auch eine Kombination der o. a. 3 Typen dar.